Spiel des Lebens

Die Kareno-Trilogie («An des Reiches Pforten» – «Spiel des Lebens» – «Abendröte») von Knut Hamsun
DerniereZum letzten Mal
Residenztheater, 19.30 Uhr
24 Jul 2024
SPIEL DES LEBENS
Die Kareno-Trilogie («An des Reiches Pforten» – «Spiel des Lebens» – «Abendröte») von Knut Hamsun
aus dem Norwegischen von Maria Herzfeld und Christian Morgenstern
Premiere 08. Mai 2022
Residenztheater
2 Stunden 55 Minuten
1 Pause
Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Trailer

«Das ganze Jahr hab ich von diesem Fieber gehört. Aber ich fürchte mich nicht mehr davor.»

 

 

Hamsuns Trilogie zeichnet die Geschichte eines Menschen, der sich von den tonangebenden Eliten übersehen und um gesellschaftliche Anerkennung betrogen fühlt. Der Philosoph Ivar Kareno entwickelt sich vom dreißigjährigen radikalen und antiliberalen Schriftsteller am Rande der Armutsgrenze zum vierzigjährigen Hauslehrer zweier Unternehmersöhne in einer fernen Küstenregion. Dort sitzt Kareno in seinem Schreibturm und brütet, während vom Norden her ein ansteckendes Fieber über die Menschen kommt, der Unternehmer Otermann über seinem Reichtum verrückt wird und ein sonderbarer Mann um die Häuser streicht, von dem es heißt, er sei die Gerechtigkeit. Zehn Jahre später hofft der nun fünfzigjährige Kareno noch immer auf die große Wende in seinem Leben. Und tatsächlich wird er eine Wegmarke erreichen, an der er sich entscheiden muss, ob er am radikalen Denken seiner Jugend festhält oder eine politisch gemäßigte Karriere einschlägt.

 

 

Der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun gilt seit seinem Debütroman «Hunger» (1890) als Wegbereiter der literarischen Moderne. Zwischen 1895 und 1898 entsteht seine «Kareno-Trilogie», in der er seine eigenen Verfehlungen der Zukunft vorauszusehen scheint: Hamsun wird eine zunehmend antidemokratische Haltung einnehmen und schließlich mit den Nationalsozialisten kollaborieren. Sowohl am Autor Hamsun als auch an seiner Figur Ivar Kareno werden schleichende Radikalisierungsprozesse und Verhärtungen sichtbar, die mit Blick auf unsere Gegenwart von eminentem Interesse sind.

 

 

Nach Judith Herzbergs «Die Träume der Abwesenden» inszeniert Stephan Kimmig mit «Spiel des Lebens» zum zweiten Mal am Residenztheater.

Künstlerische Leitung

Inszenierung Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie Ewald Palmetshofer
Regiepraktikum Johanna Walderdorff