Zum vorerst letzten Mal
Residenztheater, 19.30 Uhr
Do 23 Jan
Weitere Termine folgen
VALENTINIADE. SPORTLICHES SINGSPIEL MIT ALLEN MITTELN
von und nach Karl Valentin und mit Texten von Michel Decar
Premiere 16. Dezember 2022
Residenztheater
1 Stunde 45 Minuten
Keine Pause
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Trailer

«Ist das Theater nicht auch Schule, Fragezeichen!»

Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, für den der Kritiker Alfred Kerr eigens die Bezeichnung «Wortzerklauberer» erfand. Bis heute passen Valentins tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» in keine gängige Schublade. Gerade diese Einzigartigkeit hat die nachfolgenden Künstlergenerationen maßgeblich beeinflusst: von Bertolt Brecht über Samuel Beckett bis hin zu Herbert Achternbusch, Gerhard Polt und Christoph Schlingensief, der ihn als «einen der Größten» bezeichnete. Der gelernte Tischler begann zunächst als «Vereinshumorist» und Volkssänger. Seinen Bühnendurchbruch feierte er erst, als er 1911 auf seine kongeniale Partnerin Liesl Karlstadt traf und die beiden fortan gemeinsam auftraten. Die Liste ihrer legendären Sketche und Filme ist schier endlos: «Orchesterprobe», «Im Schallplattenladen», «Der Theaterbesuch», «Der Firmling» oder «Buchbinder Wanninger».

Mit seinem ureigenen Humor hat sich Karl Valentin einmal vielleicht am schönsten und treffendsten selbst charakterisiert:

«Karl Valentin, Münchner Komiker, Sohn eines Ehepaares. Karl Valentin erlernte aus Gesundheitsrücksichten im Alter von zwölf Jahren die Abnormität und zeigte nach reiflicher Überlegung Talent zum Zeitunglesen. Karl Valentins Eigenheiten sind eigen. Etwas von den körperlichen Eigenschaften Karl Valentins zu schreiben, ist am Platze. Sein Körpergewicht ist unwichtig, seine Größe – länglich; sein Gang – beweglich; sein Charakter charakteristisch; seine Haltung – lächerlich.»

ZU MICHEL DECAR

Geboren 1987 in Augsburg, studierte er Germanistik und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und anschließend Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Er lebt als Autor und Regisseur in Berlin. Seit 2014 realisiert er regelmäßig Hörspiele für Deutschlandfunk Kultur. 2020 war sein Kurzfilm «Europa zum Beispiel» im Wettbewerb des Filmfestivals Max Ophüls Preis. 2018 erschien sein Romandebüt «Tausend deutsche Diskotheken» und 2021 mit «Die Kobra von Kreuzberg» sein zweiter Roman. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2012 den Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarktes im Rahmen des Berliner Theatertreffens für «Jonas Jagow» (UA 2013, Maxim Gorki Theater in Berlin). Darüber hinaus wurden u. a. die Stücke «Schere Faust Papier» (UA 2016, Thalia Theater Hamburg), «Die Reise nach Kallisto» (UA 2020, Schauspiel Frankfurt) und «Tausend deutsche Diskotheken» (UA 2021, Staatstheater Kassel) inszeniert. Am Residenztheater wurde 2017 sein Stück «Philipp Lahm» von Robert Gerloff uraufgeführt und 2021 inszenierte David Moser für das Format «Resi zoomt» den Monolog «Rex Osterwald».

Künstlerische Leitung

Inszenierung Claudia Bauer
Bühne Andreas Auerbach
Kostüme Patricia Talacko
Komposition und Musikalische Leitung Michael Gumpinger
Licht Gerrit Jurda Markus Schadel
Dramaturgie Constanze Kargl

Besetzung

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