77 Versuche, die Welt zu verstehen
Eine südkoreanisch-deutsche Stückentwicklung von Kyung-Sung LeeEine südkoreanisch-deutsche Stückentwicklung von Kyung-Sung Lee
Was brauchen wir, um Theater zu machen? Hat Theater einen spürbaren Einfluss auf unser Leben? Formt das Theatermachen und -spielen unsere Überzeugungen und Haltungen?
Können wir in der heutigen Welt überhaupt zu einer eigenen Haltung finden? Brauchen wir Haltungen aus Schutz vor Strömungen, die an uns reißen? Kann eine unerschütterliche Haltung nicht auch zum Ausschluss aus gesellschaftlichen Räumen führen?
Ausgehend von der Lektüre des 77-teiligen «Kleinen Organon für das Theater» von Bertolt Brecht beschäftigen sich der südkoreanische Theaterregisseur Kyung-Sung Lee, Gründer und Leiter des Seouler Theaterensembles Creative VaQi, der 2020 bereits die Dokufiktion «Borderline» in München gezeigt hat, und das Ensemble des Residenztheaters mit den aktuellen Krisen in Korea, Deutschland und der heutigen Welt.
Gemeinsam erproben sie auf der Bühne, inwiefern uns Brecht, der in Deutschland während der Zeit des Faschismus Theater machte, noch heute dabei helfen könnte, zu einer eigenen Haltung zu finden und die Welt besser zu verstehen.