Die Kopenhagen-Trilogie
nach den Romanen «Kindheit» - «Jugend» - «Abhängigkeit» von Tove Ditlevsen, für die Bühne bearbeitet von Tom Silkeberg, mit einem Videoprolog aus «Gesichter»nach den Romanen «Kindheit» - «Jugend» - «Abhängigkeit» von Tove Ditlevsen, für die Bühne bearbeitet von Tom Silkeberg, mit einem Videoprolog aus «Gesichter»
Keine Pause
Trailer
Für das Talent und die Träume der heranwachsenden Tove ist im Kopenhagener Arbeiterviertel Vesterbro der 1920er-Jahre kein Platz. Mit vierzehn Jahren muss sie die Schule verlassen und gegen ihren Willen als Hausmädchen, später als Bürogehilfin arbeiten. Dennoch gibt sie sich nicht geschlagen, publiziert anfänglich Gedichte und Erzählungen und sucht ihre Befreiung unbeirrt im eigenen Schreiben. Tove Ditlevsen erzählt in der «Kopenhagen-Trilogie» immer entlang der eigenen Biografie von der Flucht aus einem komplizierten Alltag in die Narration und webt dabei Realität und Fiktion raffiniert ineinander. Ihre gleichnamige Ich-Erzählerin berichtet ebenso humorvoll wie lakonisch von Privatem, das nichtsdestotrotz politisch ist.
Die Schonungslosigkeit, mit der Ditlevsen davon schreibt, was es bedeutet, als Frau mehr zu wollen als einem von der Gesellschaft zugestanden wird, steht dabei in keinem Widerspruch zu ihrer Utopie eines durch Kunst und Literatur gelingenden Lebens. Ditlevsens Autofiktion lässt sich als Anleitung zur Selbstermächtigung verstehen und ist ein widerständiges weibliches Vermächtnis einer großen Schriftstellerin.
Bereits zweimal angekündigt unternimmt das Residenztheater nun einen dritten Anlauf, dieses wichtige Projekt zu realisieren. Regie führt Elsa-Sophie Jach, Hausregisseurin am Residenztheater, deren hochmusikalische, verspielte Inszenierungen stets originelle und originäre Textinterpretationen sind.
«Schreibend kartografiert Tove Ditlevsen die Welt, in die sie geboren wird: die zu kleine Wohnung, die Enge in den Gesichtern der Eltern, den schönen, den immer unzufriedenen Bruder, die Nachbarn, die verstohlenen Blicke, die heimlichen Besucher, die aufziehenden politischen Stürme. Schreibend erschafft sie eine Realität, aus der sie sich gleichzeitig herausschreibt auf der Suche nach einer Weite, die sie in ihren Worten nicht nur findet, sondern die sich für sie als Künstlerin durch ihre Arbeit tatsächlich auftut. Doch immer bleibt sie eine Außenseiterin, süchtig nach Ausbruchsmöglichkeiten, selbst wenn diese das Potenzial haben, sie zu zerstören.» Elsa-Sophie Jach
DIGITALER BÜCHERTISCH
IN ZUSAMMENARBEIT MIT BÜCHER LENTNER
Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie
«Kindheit»
von Tove Ditlevsen
«Jugend»
von Tove Ditlevsen
«Abhängigkeit»
von Tove Ditlevsen
«Gesichter»
von Tove Ditlevsen
«Tove Ditlevsen»
von Jens Andersen