Hamlet
von William Shakespearevon William Shakespeare
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Aus dem Englischen von Heiner Müller, Mitarbeit Matthias Langhoff
Ein goldenes Zeitalter und jahrzehntelanger Friede scheinen mit dem Ableben des dänischen Königs ein Ende zu finden. Sein Nachfolger Claudius versucht die aufkeimenden Konflikte mit Diplomatie zu beschwichtigen, doch Prinz Hamlet, Sohn des toten Königs, will den Onkel als Thronfolger und neuen Mann der Mutter nicht akzeptieren. Während das Volk willens scheint, sich von der Illegitimität des neuen Machthabers überzeugen zu lassen, will Hamlet dessen Platz aber auch nicht einnehmen – und sabotiert so, vielleicht unbewusst, die tradierte Vorstellung der politischen Ordnung an sich.
Nach seinen Historiendramen über die englischen Rosenkriege und angesichts des sich nahenden Todes von Königin Elisabeth I. bearbeitet Shakespeare die nordische Hamlet-Sage aus dem Mittelalter und theatralisiert den Hohn auf die Unausweichlichkeit der Erbfolge, die Zweifel an der Unsterblichkeit des königlichen Körpers und dessen angebliche Verbindung mit dem Staatsgebilde – Fragen über die seine Richards und Heinrichs nur in schwachen Stunden räsonieren.
Ist Hamlet der legendäre Zauderer, der nicht genug Mut zum Handeln hat, oder findet er sich vor den Trümmern eines hoffnungslos veralteten Regierungssystems wieder? Sind die Verschwörungen und Intrigen, die er aufdeckt, das eigentliche Wesen der Politik als Theaterbühne – oder sind sie vielmehr Halluzinationen eines trauernden Sohns und politikverdrossenen Studenten?
Robert Borgmann inszeniert Shakespeares Meisterwerk, «die Mona Lisa der Literatur» (T. S. Eliot), als bildgewaltige und hoch musikalische Meditation über die Sterblichkeit des Menschen.
«Bereit sein ist alles.»
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