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Residenztheater, 19.00 Uhr
03 Jul 2022
HAMLET
von William Shakespeare
aus dem Englischen von Heiner Müller, Mitarbeit Matthias Langhoff
Residenztheater
3 Stunden 30 Minuten
1 Pause
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Trailer

Aus dem Englischen von Heiner Müller, Mitarbeit Matthias Langhoff

Ein goldenes Zeitalter und jahrzehntelanger Friede scheinen mit dem Ableben des dänischen Königs ein Ende zu finden. Sein Nachfolger Claudius versucht die aufkeimenden Konflikte mit Diplomatie zu beschwichtigen, doch Prinz Hamlet, Sohn des toten Königs, will den Onkel als Thronfolger und neuen Mann der Mutter nicht akzeptieren. Während das Volk willens scheint, sich von der Illegitimität des neuen Machthabers überzeugen zu lassen, will Hamlet dessen Platz aber auch nicht einnehmen – und sabotiert so, vielleicht unbewusst, die tradierte Vorstellung der politischen Ordnung an sich.

 

Nach seinen Historiendramen über die englischen Rosenkriege und angesichts des sich nahenden Todes von Königin Elisabeth I. bearbeitet Shakespeare die nordische Hamlet-Sage aus dem Mittelalter und theatralisiert den Hohn auf die Unausweichlichkeit der Erbfolge, die Zweifel an der Unsterblichkeit des königlichen Körpers und dessen angebliche Verbindung mit dem Staatsgebilde – Fragen über die seine Richards und Heinrichs nur in schwachen Stunden räsonieren.

 

Ist Hamlet der legendäre Zauderer, der nicht genug Mut zum Handeln hat, oder findet er sich vor den Trümmern eines hoffnungslos veralteten Regierungssystems wieder? Sind die Verschwörungen und Intrigen, die er aufdeckt, das eigentliche Wesen der Politik als Theaterbühne – oder sind sie vielmehr Halluzinationen eines trauernden Sohns und politikverdrossenen Studenten?

 

Robert Borgmann inszeniert Shakespeares Meisterwerk, «die Mona Lisa der Literatur» (T. S. Eliot), als bildgewaltige und hoch musikalische Meditation über die Sterblichkeit des Menschen.

 

«Bereit sein ist alles.»

 


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Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie

 

«Kämpfen»
von Karl Ove Knausgård
(Kartoniert. Übersetzung: Paul Berf; Ulrich Sonnenberg. btb 2018)



«Shakespeare. Theater des Neides»
von René Girard
(Gebunden. Übersetzung: Wiebke Meier. Hanser 2011)­­­­­



«Werke 1: Die Gedichte»
von Heiner Müller
(Kartoniert. Herausgeber: Hörnigk, Frank. Suhrkamp 1998)



«Die Kunst geht knapp nicht unter»
Vorlesungen am Collège de France von Anselm Kiefer
(Gebunden. Schirmer/Mosel 2020)


 

Künstlerische Leitung

Inszenierung und Bühne Robert Borgmann
Kostüme Bettina Werner
Musik Rashad Becker
Dramaturgie Katrin Michaels
Mitarbeit Bühne Jonas Vogt
Mitarbeit Kostüm Teresa Heiß