Die Wolken, die Vögel, der Reichtum
von Thom Luz nach Motiven von Aristophanesvon Thom Luz nach Motiven von Aristophanes
Keine Pause
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WOLKENDIENST
Ein Blick hinter die Kulissen von «Die Wolken, die Vögel, der Reichtum» von Thom Luz nach Motiven von Aristophanes
Verschwinden, zerrinnen, verduften und abzwitschern – die Komödien von Aristophanes handeln von allem, was auf dieser Welt flüchtig ist: Leben, Glück, Besitz, Wissen, Zuversicht und Vernunft. Sie erzählen vom komplizierten Menschsein, vom Problem der korrekten Verteilung von Eigentum, von Gier, verdrehter Rhetorik und der ewigen Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Im Phrontisterion, der Denkfabrik des Sokrates, wird an der Herstellung des Wahren und Guten geforscht und gearbeitet – und heimlich am Sockel des Weltbilds gesägt. Wer hat denn bewiesen, dass wirklich Zeus für Regen und gottgewollte Regentschaft zuständig ist? Für die Technik, das schwache Argument zum starken zu machen – und umgekehrt, sind die Philosoph*innen und schrägen Vögel, die im Wolkenkuckucksheim nach dem Ursprung und dem Zweck der Welt fahnden, berühmt und berüchtigt. Und genau deshalb steht auch eines Tages ein neuer Schüler auf der Flucht vor der Schuldenlast vor der Tür.
«Man könnte zusammenfassen: In den letzten 2400 Jahren scheint sich die Welt kaum verändert zu haben. Unser Leben gleicht heute wie damals einem hastig erzählten verworrenen Witz, und die wahren Gewinnerinnen aller Kämpfe und Kriege sind zum Schluss einzig die Wolken am Himmel, von denen man seit Sokrates weiß, dass ihnen unsere menschlichen Dramen eigentlich egal sind und die deswegen seit Beginn der Zeit das tun, was sie am besten können: vorüberziehen. Der einzige Trost ist, dass Sokrates' Schierlingsbecher in Wirklichkeit ein Füllhorn ist: Es ist genug Gift für alle da.» Thom Luz
Thom Luz, Hausregisseur am Residenztheater, ausgewiesener Wolkenexperte sowie Spezialist für flirrende, flüchtige und vielschichtige Inszenierungen, entwickelt aus drei Komödien des Aristophanes einen neuen musikalischen Theaterabend. Schwerpunkte: Gier, Geiz und Gesang.
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Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie
«Aristophanes. Sex und Spott und Politik»
von Niklas Holzberg
(Gebunden. Deutsch, C.H. Beck 2010)
von Anne Carson
(Gebunden. Übersetzung: Marie Luise Knott, Deutsch, Matthes & Seitz Berlin 2020)
«Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker»
von Heinz von Foerster, Bernhard Pörksen
(Kartoniert. 12. Auflage, Deutsch Carl-Auer 2019)
«Halbwahrheiten. Zur Manipulation von Wirklichkeit»
von Nicola Gess
(Kartoniert. 3. Auflage, Deutsch, Matthes & Seitz Berlin 2021)