ein Klassenzimmerstück von Lena Gorelik nach einer Erzählung von Fred Uhlman
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Deutschland im Jahr 1933: Hans Schwarz, Sohn eines jüdischen Arztes, und Konradin von Hohenfels, der aus einer reichen Adelsfamilie stammt, gehen in dieselbe Klasse und entwickeln eine innige Freundschaft. Die beiden finden im anderen die emotionale Geborgenheit und Leichtigkeit, die ihnen bislang gefehlt hat. Zunächst scheint nichts die Intimität ihres harmonischen Mikrokosmos stören zu können. Doch dann stellt der durch das NS-Regime erstarkende Antisemitismus ihre Freundschaft auf die Probe.
Der Autor Fred Uhlman ist in den 1930ern nach Frankreich und später England emigriert. In der Novelle «Der wiedergefundene Freund» aus dem Jahr 1971 zeichnet er die Figuren und das soziale Umfeld von Hans und Konradin ausgehend von seiner persönlichen Lebenserfahrung.
Die Münchner Autorin Lena Gorelik verlegt für ihr neues Klassenzimmerstück die Geschichte der beiden 16-Jährigen in eine gegenwärtige Schule, wo Hans und Konradin zu Grenzgängern zwischen den Jahrhunderten werden. Handelt es sich tatsächlich um die Geschichte einer Freundschaft kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialist*innen? Oder erzählt das Stück die Beziehung von zwei Jugendlichen im Hier und Jetzt? Das Stück fragt nach den Parallelen zwischen den Ereignissen der 1930er und dem heutigen Rechtsruck. Was sind die Zeichen, die wir nicht übersehen dürfen? Und welches utopische Potential bieten Freund*innenschaften in Zeiten wachsenden ideologischen Drucks und eines kälter werdenden Gesellschaftsklimas?
Unterstützt vom Förderverein Freunde* des Residenztheaters und der Hubertus Altgelt-Stiftung
DIGITALER BÜCHERTISCH
IN ZUSAMMENARBEIT MIT BÜCHER LENTNER
Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie
«Der wiedergefundene Freund»
von Fred Uhlman
«Trotzdem sprechen»
herausgegeben von Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff
«Versöhnungstheater»
von Max Czollek
«Desintegriert euch!»
von Max Czollek
«Trialog. Wie wir über Israel und Palästina sprechen»
von Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann