Jakab Tarnóczi

Geboren 1994 in Salgótarján, einer Kleinstadt nördlich von Budapest. Nach dem Schulabschluss wurde Tarnóczi an die SZFE, Universität für Theater- und Filmkunst Budapest, aufgenommen, wo er Bühnenregie mit Schwerpunkt auf Musiktheater studierte. Seine Prüfungsinszenierung von Heinrich von Kleists «Die Familie Schroffenstein» wurde landesweit zu Gastspielen eingeladen. Noch während des Studiums arbeitete er u. a. am Zenthe Ferenc Theater in Salgótarján, am Szigligeti Theater in Oradea, am Thália Theater in Budapest, an der Ungarischen Staatsoper und am Katona József Theater. Nach Neuinterpretationen «klassischer» Stücke arbeitet er vor allem an eigenen Adaptionen oder Projekten, bei denen er auch als Autor bzw. Co-Autor verantwortlich zeichnet. Seit 2020 ist Tarnóczi ständiger Regisseur und Mitglied des künstlerischen Leitungsteams des Katona József Theaters in Budapest. Dort entwickelte er wegweisende Inszenierungen wie «Gott, Heimat, Familie» (2021), seine Gerhardt-Hauptmann-Adaption «Einsame Menschen» (2022), «Ecstasy» (2023) und «Radical Relax» (2024). Seine Produktion «Melancholy Rooms» wurde 2023 zu den Lessingtagen am Thalia Theater, Hamburg, eingeladen. Im selben Jahr vertrat seine Multimedia-Installation «winterreise.box» Ungarn bei der Prager Quadriennale. Am Theater Aachen entwickelte und inszenierte er 2024 «Das Gastmahl», eine theatrale Auseinandersetzung mit Platons «Symposion». 2025 inszenierte er am Schauspielhaus Graz «Rutherford & Sohn» von Githa Sowerby. 

In der Spielzeit 2024/2025 inszenierte er am Residenztheater «Das Gelobte Land» von Asiimwe Deborah Kawe.