RESI STREAMT: LEONCE UND LENA
nach Georg Büchner
1 Stunde 30 Minuten
Keine Pause
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Resi streamt

Beim Streaming-Angebot des Residenztheaters gilt «pay as you wish»: Sie entscheiden, wie viel Sie für einen Stream bezahlen wollen. Ganz gleich, für welches Ticket Sie sich entscheiden – Sie erleben in jedem Fall die Produktionen mit bester Sicht und in voller Länge.

Sie können aus sechs verschiedenen Preiskategorien (Nuller 0 Euro; Low Budget 5 Euro; Supersparpreis 10 Euro; Sparpreis 25 Euro; Ticket Plus 50 Euro; Solidaritätsticket 100 Euro) wählen. 


Tickets sind jeweils bis 24 Uhr am Sendetag verfügbar. Der Stream ist jeweils für 48h ab Sendebeginn, also ab 19 Uhr, online.

Trailer

Die Geschichte ist scheinbar schnell erzählt: Ein Prinz und eine Prinzessin aus benachbarten Königreichen flüchten vor einer arrangierten Ehe, verlieben sich inkognito ineinander und versuchen, mit einer List ihren Lebensweg selbst zu bestimmen – nur um am Schluss festzustellen, dass sie ihrem vorbestimmten Schicksal in die Arme geflüchtet sind. So weit, so klar.

Ein Shakespeare’scher Klamauk könnte das sein, eine Parodie auf Goethes «Werther» und das monarchische System, eine Studie über Jugend und Langeweile. Bei der genaueren Lektüre stellt man aber fest, dass seltsame Lücken, Risse und Leerstellen zwischen den Textzeilen klaffen – und auch die Figuren selbst voller unverfugter Abgründe sind, in die man als Leser*in, Schauspieler*in oder Regisseur ständig hineinfällt und an deren Boden die großen Menschheitsfragen funkeln: wer, weshalb, wohin.

«Wie ist mir eine Stimme doch erklungen Im tiefsten Innern, Und hat mit Einemmale mir verschlungen All mein Erinnern.»

Georg Büchners «Leonce und Lena» beginnt als scheinbar klassische Verwechslungskomödie, endet aber als seltsames Traumspiel über Sinn und Unsinn des Daseins, den Zweifel an der Wirklichkeit und die Sehnsucht, sich in einen Automaten zu verwandeln. Es ist ein Freiflug ins Nichts, voller Traurigkeit und doppeltem Sinn, zwischen dessen Kalauern und Wortspielen sich kristallklare Sätze von unschuldiger Weisheit verstecken.

Hausregisseur Thom Luz macht «Leonce und Lena» zum Ausgangspunkt eines Streifzugs durch Büchners heiter-verzweifelten Kosmos und bahnt sich einen eigenen Weg durch das Spiegellabyrinth zwischen Thron- und Tanzsaal und dem Irrenhaus.

Dem royalen Lustspiel folgen im Lauf der Spielzeit Büchners Dramen um den Proletarier Woyzeck und die französischen Revolutionäre in «Dantons Tod» und führen die Auseinandersetzung mit seinen poetischen Existenzfragen in anderen Milieus und inszenatorischen Handschriften fort.

Übernahme der Inszenierung des Theater Basel

Tagebuch eines geschlossenen Theaters #36 (Staffel 2)

Das Streaming-Angebot des Residenztheaters wird realisiert in Kooperation mit easy-connect.

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Literaturempfehlungen aus der Dramatugie


«Empty Mind»
Eine Auswahl poetischer Schlüsseltexte
von John Cage
(Gebunden. Herausgegeben von Marie Luise Knott und Walter Zimmermann. Übersetzung: Klaus reichert. 2. Auflage. Suhrkamp 2012)
 


«Die Kunst, sich zu verlieren»
Ein Wegweiser
von Rebecca Solnit
(Gebunden. Matthes&Seitz Berlin 2020)
 


«Roy Andersson Collection, 3 DVDs»
Das jüngste Gewitter; Songs from the Second Floor; Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach, 285 Min.
(DVD. Regie: Roy Andersson. FSK ab 16 freigegeben, Schwedisch, Deutsch. 375 Media 2015)
 


«Die Welt im Rücken»
von Thomas Melle
(Kartoniert. Rowohlt TB, 2018)

Künstlerische Leitung

Inszenierung und Bühne Thom Luz
Musikalische Leitung Mathias Weibel
Kostüme und Licht Tina Bleuler
Dramaturgie Katrin Michaels

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