Lysistrata macht Urlaub
von Oleksandr Seredinvon Oleksandr Seredin
Keine Pause
Trailer
Auf einer griechischen Insel sucht Lysistrata Zuflucht vor einer auf Gewalt basierenden Gesellschaft. Doch ihre Auszeit wird jäh unterbrochen, als ihr Vater auftaucht und sich darüber verwundert zeigt, dass seine Tochter ausgerechnet hier den Wunsch verspürt, Mutter zu werden. Ausgehend von Aristophanes' Komödie wirft der ukrainische Autor und Regisseur Oleksandr Seredin existenzielle Fragen auf: Sind wir dem Erbe der Vergangenheit ausgeliefert, oder gibt es einen Weg, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen?
«Die Grundidee der antiken griechischen Komödie von Aristophanes, dass Lysistrata versucht, einen Weltkrieg zu beenden, wird in meinem Stück zur Flucht vor dem Krieg und der Vorahnung, dass eine Schlacht schon verloren wurde. Für Lysistrata ist Sex keine Waffe mehr. Sie hat den Krieg satt und entspannt sich auf einer Insel, wo Sex für Leute wie sie eine Lieblingsbeschäftigung ist. Aber ihr Vater stört ihren Frieden. Er ist ein manipulativer Tyrann, der entweder versucht, einen Kleinkrieg mit der eigenen Tochter anzuzetteln oder die Heldin eines antiken Stücks dazu zu bringen, sich einem großen Krieg zu stellen. Der Krieg hat in meinem Stück keine eindeutige Form. Es ist der Konflikt einer einzelnen Familie, ein Manifest gegen Sex und Geburt und einem schrecklichen Meer aus Blut, das eine winzige griechische Insel von allen Seiten umgibt. Die Geschichte des Konflikts zwischen diesen zwei Menschen, die sich nahestehen und der aus endlosen Manipulationen und Lügen besteht, wird von so vielen absurden, lustigen und unlogischen Geschichten umrahmt, dass er nach und nach selbst surreal wird und sich in den Mythos von Lysistrata verwandelt, die versuchte einen Krieg zu beenden und dabei selbst kriegerisch wurde.» - Oleksandr Seredin
Die Premiere von «Lysistrata macht Urlaub» hat im Rahmen von WELT/BÜHNE - DAS FESTIVAL stattgefunden.
WELT/BÜHNE - DAS FESTIVAL wird in Kooperation mit dem Goethe-Institut und mit Unterstützung des Fördervereins Freunde* des Residenztheaters sowie einer privaten Stiftung durchgeführt.