Natalia Blok
Natalia Blok, 1980 in Cherson geboren, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie studierte Theaterregie an der Kherson School of Culture. Für ihre Texte wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem im Rahmen des ukrainischen Festivals Tizhden Actual Play. Außerdem war sie wiederholt auf Shortlists renommierter nationaler und internationaler Wettbewerbe vertreten, wie der Week of Current Play, dem Batumi Monoplay Festival und dem Drama UA. 2020 war sie Finalistin des internationalen Wettbewerbs des Ukrayinsʹkyy instytut, das seit 2017 die ukrainische Sprache und Kultur in der Welt präsentiert. Ihre Stücke wurden bislang ins Polnische, Georgische, Deutsche und Russische übersetzt. Seit 2019 kuratiert sie die Short List «Tizhden Drib» des Wettbewerbs Tizhden Actual Play. 2021 war sie an der Gründung des teatr dramaturgiv in Kyjiw beteiligt. Blok führt auch bei Filmen Regie, wie zuletzt für den Dokumentarfilm «Wave Cutters», für den sie auch das Drehbuch geschrieben hat. Als Drehbuchautorin ist sie mehrfache Gewinnerin des staatlichen Wettbewerbs Pitching State Cinema of Ukraine.
Ab 2020 lebte sie in Kyjiw, bis sie im März 2022 nach Warschau fliehen musste. Im April 2022 inszenierte sie am Dramatischen Theater Warschau ihr Stück «Through the Skin» mit polnischen und ukrainischen Schauspieler*innen. In der Zwischenzeit erhielt sie in der Schweiz den «Schutzstatus S». Für die überregionale Schweizer Wochenzeitung WOZ schreibt sie seit Mai 2022 wöchentlich eine Kolumne, in der sie ihre Eindrücke und Erlebnisse als geflüchtete Person schildert. Ihre Texte werden im Rahmen des Projekts «Gefühl des Krieges» gelesen, an dem sich 21 Theater aus dem deutschsprachigen Raum, unter anderem auch das Residenztheater, beteiligen.
In 2023 wurde ihr Stück «Das Leben ist unaufhaltsam» am Theater Basel in der Inszenierung von Peter Kastenmüller uraufgeführt. Weitere Premieren fanden am Theater of Playwrights in Ukraine, welches sie mitgegründet hat, und dem Vaba LavaTheater statt.