CLAUS PEYMANN LIEST THOMAS BERNHARD "MEINE PREISE"

Egal ob mit dem Bremer Literaturpreis, dem Österreichischen Staatspreis, Grillparzer- oder Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet (nie mit dem Nobelpreis, den er eigentlich verdient hätte!) – der Autor Thomas Bernhard schimpft immer. 

Verschont wird niemand, weder die staatlichen Institutionen und ihre Kulturbürokraten, noch vermeintliche Hochburgen der Kultur wie «Salzburg, Augsburg, Regensburg, Würzburg: Ich hasse sie alle, weil in ihnen jahrhundertelang der Stumpfsinn warmgestellt ist.» Doch Bernhards radikale Analyse und sein böser Humor machen auch vor ihm selbst nicht Halt: «Ich bin geldgierig, ich bin charakterlos, ich bin selbst ein Schwein.» Eine Ablehnung der Preise sei fahrlässig: «Nehme ich nicht das Geld, wird es einer Niete in den Rachen geworfen, die nur Unheil anrichtet mit ihren Erzeugnissen und die Luft verpestet.» 

Claus Peymann hat die meisten Theaterstücke Bernhards an seinen Theatern in Stuttgart, Bochum, Wien und Berlin uraufgeführt.

«Seinen Stücken hat er zum Erfolg verholfen, Triumphe und Skandale mit ihm zusammen durchgestanden. Mit großer Lust an jeder Formulierung liest er Bernhards wütende Preisträger-Bilanz.» (WDR KULTUR, 2019)