RESI LIEST GEGEN ANTISEMITISMUS
«Unsichere Heimat» von und mit C. Bernd Sucher

Das Thema Antisemitismus gehört in Deutschland leider nicht allein in die Vergangenheit: In Zeiten, in denen trotz der Affäre um den Besitz eines antisemitischen Flugblatts für Hubert Aiwanger nicht das politische Aus, sondern steigende Umfragewerte bedeutet und regelmäßig von Übergriffen auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger zu lesen ist, droht sich das Unsagbare immer weiter in der Gesellschaft zu verbreiten. In seinem Buch «Unsichere Heimat» widmet sich C. Bernd Sucher einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Lage der 95.000 Jüdinnen und Juden in Deutschland. Der Autor untersucht das Zusammenleben von Juden und Nicht-Juden von der Befreiung 1945 bis heute und ergründet, warum diese Gesellschaftsgruppe immer wieder im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit steht. C. Bernd Sucher hat für sein neues Buch zahlreiche Gespräche mit Juden und Jüdinnen geführt, aber auch nicht jüdische Stimmen kommen zu Wort. Zu seinen Gesprächspartnern und -partnerinnen gehören u. a. Norbert Frei, Deborah Feldman, Charlotte Knobloch oder Josef Schuster. C. Bernd Sucher begibt sich auf eine Spurensuche in der Vergangenheit wie in der Gegenwart und skizziert so ein Bild des gegenwärtigen deutschen Judentums: zwischen Erinnerungskultur und Identitätssuche, wiederaufkeimendem Antisemitismus und der Hoffnung auf die längst überfällige Akzeptanz durch die deutsche Gesellschaft. 

Im Anschluss an die Lesung führt Dramaturg Ilja Mirsky ein Gespräch mit dem Autor.