Erfolg
nach dem gleichnamigen Roman von Lion Feuchtwangernach dem gleichnamigen Roman von Lion Feuchtwanger
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München, Anfang der 1920er-Jahre: Dr. Martin Krüger, progressiver Direktor der Staatsgalerie, erwirbt für sein Museum anstößige Bilder – eine willkommene Gelegenheit für die bayerische Regierung, den unbequemen Zeitgenossen endlich von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Ein politisch motivierter Prozess katapultiert den unschuldigen Mann ins Gefängnis. Der 26-jährigen Grafologin Johanna Krain, zunächst Verlobte, dann Ehefrau des Gefangenen, sitzt das erlebte Unrecht wie ein Stachel im Fleisch. Ihre Mission ist klar: Martin muss zurück in die Freiheit. Johanna beginnt zu kämpfen, gerät tief in das Dickicht machtpolitischer Ränke und verstrickt sich auf dem Nährboden der bayerisch-bierseligen Lebensart bald auch emotional. Sie geht ein Verhältnis mit einem Großindustriellen ein, schläft mit einem zwielichtigen Emporkömmling, verbindet sich schließlich mit einem egozentrischen Schriftsteller. Alle versprechen Hilfe im Fall Krüger, doch Schicksal und Zeitläufe stellen Johanna hart auf die Probe.
Mit «Erfolg» reisen wir ins Innere einer Gesellschaft, in welcher der eigene Karrierevorteil, die Ansprüche gekränkter Seelen, der Hass auf die Nachbar*innen, die Wut auf die politisch Andersdenkenden oder die eigene Orientierungslosigkeit zum Maß aller Dinge werden. Die Politik wird zum Schauplatz persönlicher Emotionalität und individueller Bedürftigkeit. Gefundenes Fressen für einen Skrupellosen wie den Nationalisten Rupert Kutzner, der mit seinen «Wahrhaft Deutschen» den Rechtsstaat sukzessive außer Kraft setzt und zum fatalen Hoffnungsträger avanciert.
Nach seiner Inszenierung von «Graf Öderland» (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2021) widmet sich Stefan Bachmann mit Feuchtwangers «Erfolg» einem Stoff, der hellsichtig und erstaunlich zeitgemäß die gesellschaftspsychologischen Mechanismen seziert, in denen sich demokratische Strukturen verflüchtigen.
Theaterpädagogisches Begleitprogramm
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Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie
«Erfolg»
von Lion Feuchtwanger
«Deutschland 1923. Das Jahr am Abgrund»
von Volker Ullrich
«1920er. Im Kaleidoskop der Moderne»
von Agnieszka Lulinska
«Schatten über München. Wahrheit und Wirklichkeit in Lion Feuchtwangers Roman "Erfolg"»
von Reinhart Hoffmeister
«Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen»
von Harald Jähner
«Der Hitlerputsch 1923. Geschichten eines Hochverrats»
von Wolfgang Niess
«Historischer Exodus in den Zwanzigern. Als München zur "dummen Stadt" verkommt»
von Wolfgang Görl