Amir Reza Koohestani
Amir Reza Koohestani wurde 1978 in Schiras im Iran geboren und gilt als einer der bedeutendsten iranischen Theatermacher seiner Generation. Nach Erfahrungen als Performancekünstler und Filmemacher gründete er 2001 die Mehr Theatre Group in Teheran, deren erstes Stück «Dance on Glasses» Koohestani 2001 internationale Bekanntheit brachte. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in Manchester kehrte er nach Teheran zurück, wo er seine Stücke nach wie vor erarbeitet und erfolgreich zeigt. Seit fünfzehn Jahren sind Koohestanis Arbeiten auch in Europa zu sehen. Stücke wie «Amid the Clouds», «Timeloss» oder zuletzt «Hearing» waren neben den Aufführungen im Iran u.a. auch auf dem Kunstenfestivaldesarts in Brüssel, bei den Wiener Festwochen, beim Osloer International Theater Festival, dem Zürcher Theaterspektakel, dem Santarcangelo Festival in Italien oder dem Festival d’Automne in Paris zu sehen. An deutschen Theatern hat Koohestani mehrfach inszeniert, u.a. am Staatstheater Darmstadt, am Theater Freiburg sowie an den Münchener Kammerspielen. Dort inszenierte er u.a. Adaptionen von Kamel Daouds Roman «Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung», Yasmina Khadras «Die Attentäterin» und Shakespeares «Macbeth». Anfang 2017 realisierte Koohestani mit «Tannhäuser» am Staatstheater Darmstadt seine erste Oper. Am Deutschen Theater Berlin zeigte er mit «Philoktet» von Heiner Müller 2019 seine erste Arbeit und mit «Woyzeck Interrupted» nach Georg Büchner im Dezember 2020 eine viel beachtete Auseinandersetzung mit dem Thema Frauenmorde. Mit «Transit» nach dem Roman von Anna Seghers inszenierte Amir Reza Koohestani erstmals am Thalia Theater.
Am Residenztheater wird er in der Spielzeit 2023/2024 zum ersten Mal inszenieren, und zwar «Pygmalion» nach George Bernard Shaw.
Stücke
Eine aktuelle Neuerzählung von Shaws Stück, das als Musical «My Fair Lady» weltberühmt wurde: Professor Higgins tüftelt im Sprachlabor an einer App, die die Herkunft der Sprechenden analysieren kann. Er verspricht der Schauspielstudentin Liza ein Engagement am Nationaltheater, wenn sie mit ihm einen Akzent wegtrainiert, den überhaupt nur Spezialist*innen wie er hören können.
Pygmalion